CAOL ILA
CAOL ILA - Feis Ile 2013
15 years
56,5 % Volumen
0,7 l
Viskosität: ölig
Farbe: Altgold
Islay Single Malt
* Aroma:
Eine leichte Traubenfrucht schwebt über dem Glas, dann dringen maritime Noten von Salz und Jod verhalten an die Oberfläche. Nochmal durchatmen lassen, eine kleine Briese, kühlend und frisch gesellt sich hinzu und etwas abgesetzt ein zerstoßenes Minzeblatt. Ein Gruß aus dem Fass, die typische Vanille mit der Würze von Fassholz. Und tief, tief unten der süßsaure Eindruck von Mandarinen.
* Gaumen:
Ein deutlicher Anstieg zur eher „zahmen“ Nase – im ersten Moment eine schöne Fruchtsüße unterstrichen von geröstetem Toastbrot. Leider verlässt ihn schnell die Kraft und eine zunächst zitrusartige Note nimmt ein bitteres Ende. Zu flach und einfallslos.
* Nachklang:
Nun ziehen alle Spielarten von Phenolen am Gaumen auf und tragen den Nachklang lange hinaus. Eine trockene Würzigkeit von Tanninen kommt und bleibt. Kurz flackert die Zitrusnote auf - etwas Grapefruit, gefällig. Über allem schwebt der Dunst von kaltem Rauch, nach und nach weicht der aromatische Rauch einem medizinisch, jodhaltigem Eindruck.
Für einen Festival-Whiskys eher enttäuschend, gerade wenn man weiß – Caol Ila kann es deutlich besser!
CLASSIC OF ISLAY
54,95 Volumen
0,7 l
Farbe: Golden
Viskosität: voll
Islay Single Malt
* Aroma:
Flasche auf und PENG, da bekommt man schon was auf die Nase, der umgebende Raum scheint in kaltem Rauch zu baden. Und im Glas wird es zunächst nicht dezenter. Doch warten wir ein wenig, nach und nach dringen neue Aromen an die Oberfläche. Malz, eine etwas mehlige Süße, die zunimmt. Ein frischer kühlender Eindruck verbindet sich mit einer säuerlich herben Fruchtigkeit – nicht klar zu trennen, doch die Impression von schwerem Karamell und Pflaumenkompott verdichtet sich zu einem stimmigen Bild.
* Gaumen:
Die Überraschung, der erste Moment gehört der Süße! Doch dann kommt der kompakte Rauch eines Torffeuers, pfeffertönig und hintergründig wieder Minze. Der Rauch bleibt, aber nun ist er nicht mehr überlagernd, eher harmonisierend, eine Honigmelone mit geräuchertem Schinken. Süß & Rauch – raffiniert!
* Nachklang:
Lang, wärmend, doch seine Konsistenz wird stetig durchscheinender. Die Fruchtnoten haben sich bis auf einen säuerlich herben Anklang verflüchtigt. Doch beim Thema Rauch zieht er alle Register, so können wir ihn tatsächlich beim Verlöschen beobachten, denn er beginnt bei einem verglimmenden Holzfeuer, würzig. Geht über zu herben Phenolnoten, bevor er in einem erkalteten Lagerfeuer und kalter Asche endet. Und das ist keineswegs langweilig!
Rauch dominiert und doch komplex, so stimmig, dass es mir dieses Mal sogar egal ist, dass ich nicht weiß, welche Islay-Destille sich dahinter verbirgt.
CRAIGELLACHIE
CRAIGELLACHIE 7 YEARS OWNERS CHOICE
7 years
Volumen: 62,8 %
Viskosität: dicht und kompakt
Farbe: Mahagoni
Speyside Single Malt
* Aroma:
Wuchtig ist der Einstieg in diesen vergleichsweise jungen Whisky: überreife Trauben verströmen ihr süßes Aroma, immer begleitet von massiven alkoholischen Noten, die an Schellack erinnern. Nach und nach durchdringt ein Duft von grünen (vielleicht unreifen) Äpfeln diesen Schleier. Ergänzt wird die säuerliche Note durch eine angenehme Vanilletönung und einen Kräutercocktail.
* Gaumen:
Heftig geht er auch am Gaumen zur Sache, scharf und alkoholisch, ein guter Kandidat für Wasser!
Überwiegend herb/scharfe Töne bestimmen seinen Charakter. Doch zwischen den Noten von Zartbitter-Schokolade, herbem Kakao und dem interessanten Aroma von Kaffeebohnen liegt auch die Süße von Honig. Immer begleitet von einer spannenden Schärfe weißen Pfeffers.
* Nachklang:
Vorteilhaft kommt dem Nachklang zugute, dass die Dominanz des hohen Alkoholgehalts zunehmend verblasst. Und obwohl er nicht allzu weit trägt und die latente Pfefferschärfe ein ständiger Begleiter bleibt, gibt er die Sicht auf neue Aromen frei. So zeigten sich am Ende noch Brombeeren in Verbindung mit dem Bukett von Rum und einer Getreide-Malz-Note.
CRAIGELLACHIE 2008 COOPERS CHOICE
7 years
Port Cask Finish
Volumen: 46 %
Viskosität: leicht und seidig
Farbe: Blutorange
Speyside Single Malt
* Aroma:
Auf jeden Fall benötigt man mehrere Anläufe alle Seiten dieses Whiskys zu lesen. Ein Potpourri dunkler und roter Früchte mit einer zähen säuerlichen Note erwartet uns wie Himbeer-Balsamico. Dann dringt eine helle Weinnote nach vorn. Es verstärkt nur würzige Holznoten und etwas Lebkuchen-Gewürz, Kirschmarmelade, Schokolade – naja, eben gefüllte Lebkuchen!
* Gaumen:
Eine hintergründige Süße, die wieder von säuerlichen Beeren und Früchten dominiert wird; ein Aufbäumen von schwarzer Johannisbeere, Kirschen und überreifen Pflaumen. Warmer Zimt und Mürbeteig untermalen den Eindruck, bevor er mit grünem Pfeffer am Gaumen explodiert. Die Frucht tritt etwas zurück und ein säuerlich herber Eindruck übernimmt begleitet von einem cremigen, milchigen Gefühl, das an Sauerrahm erinnert.
* Nachklang:
Nicht allzu lange und ohne Überraschungen.
Die Frucht verblasst und er entgleitet uns. Eine trockene Tannin–Note und etwas Holz schließen diese Kapitel.
Ein Whisky, der Zeit benötigt um all seine Facetten zu zeigen. Er hat eine klare Linie, die er komplex und harmonisch darstellt.
DAILUAINE - FLORA & FAUNA
16 years
43 % Volumen
Farbe: blasses Gold
Viskosität: leicht
0,7 l
Speyside Single Malt
* Aroma:
Eine mehlige Getreidesüße überlagert von trockenem Sherry und Traubenfrucht prägt den ersten Eindruck in der Nase. Kein allzu intensiver Auftritt! Unter den alles beherrschenden Sherry mischt sich allenfalls noch eine Fassholznote.
* Gaumen:
Ein Mix aus von Karamellsüße und fruchtig herben Noten, wie ein Frühstücksmüsli, nach Getreide und Rosinen zeigen sich am deutlichsten. Nur im Hintergrund mischt sich eine Ahnung von Kaminfeuer mit einer unausgewogenen Holzigkeit, die einen fast modrigen Beigeschmack trägt. Diese Unausgewogenheit wird nun noch von einer immer deutlicher hervortretenden Schärfe unterstrichen.
* Nachklang:
Leider kann man fast nicht von einem Nachklang sprechen, da sich der geschmackliche Eindruck nur noch zu einer herben, leichte Rauchigkeit verliert. Es ist nur noch ein Verblassen des bereits Erschmeckten.
DALMORE
Der Name „Dalmore“ ist halb gälisch, halb altnordisch und bedeutet „große Wiese“. Gegründet wurde die Destillerie 1839 von Alexander Matheson. Als Alexander Matheson stirbt, wird die Brennerei an die Gebrüder Mackenzie verkauft. Sie verfügt über eine reiche uns ungewöhnliche Vergangenheit. Überaus besonders sind auch die Stills.
Eine der Pot-Stills stammt aus dem Jahre 1874 und verfügt über eine einzigartige Kupferummantelung, die es erlaubt, den Schwanenhals gezielt zu kühlen und so sehr exakt zu brennen. Die Wash-Still besitzt einen konisch geformten Kopf, auch das ist ungewöhnlich. Die hier erzeugten Whiskys zeichnen sich durch ein großes Volumen und einen komplexen, fruchtigen Körper aus.
DALMORE 1263 - KING ALEXANDER III
Ausbau: Sherry-, Port- und Madeira -Fässer
40 % Volumen
Farbe: Mahagoni mit Kupferreflexen
Viskosität: extrem ölig
0,7 l
Single Highland Malt
Auf der einen Seite ist dieser Malt eben ein typischer Dalmore, durch seinen stark fruchtigen und komplexen Körper. Auf der anderen Seite würde das diesem Whisky nicht gerecht werden, denn zeigt er doch auf Grund der gekonnten Feinabstimmung eine noch größere Intensität an Aromen, wie Beeren, Pflaumen, Trauben bis zu Karamell, Mandel und Vanille.
Diese Fülle beruht auf der ungewöhnlichen Anzahl der eingesetzten Fässer. Hier dürfte es sich um eine Mischung aus Finishing und Vatting handeln, verschieden gelagerte und kreierte Malts von Dalmore werden zum King Alexander vereint.
Hier einige der verwendeten Fasssorten: Oloroso Sherry-, Madeira-, Bourbon-, Portwein- und Cabernet Sauvignon Fässer
Für uns seiner der besten!
Die Legende hinter dem Namen
Im Jahre 1263 rettete ein Mitglied des Clans Mackenzie König Alexander III vor einem Hirsch, der ihn aufzuspießen drohte, mit einem einzigen Pfeil. Aus Dankbarkeit dem Clan gegenüber, erlaubte King Alexander III den Mackenzies, einen Hirschkopf mit dem Motto „Cuidich 'n Righ“ (gälisch: „Hilfe dem König“) im Clans-Wappen zu tragen. Und eben dieser Hirschkopf prangt bis heute auf jeder Flasche Dalmore.
* Aroma:
Sein Duft ist betörend komplex, seine Vielfalt ist überwältigend. Man könnte meinen, an einem wohl abgestimmten Fruchtkompott zu riechen, wären da nicht diese massiven Holztöne. Es ist eine Duftorgie aus Trauben die sich harmonisch mit einer cremigen Süße verbinden. Das Ganze verzweigt sich in Gewürzen, wie schwarzer Pfeffer und Teeblättern ohne zu aufdringlich zu werden.
* Gaumen:
Die Aromen entfalten sich nun voll, Trauben und Beeren übergossen mit eine Crem aus Vanille und Mandeln. Dezent, Kakao, nachdem diese Geschmackswoge etwas abgeebbt ist kommen Zitronenschalen und Kaffeearomen die sich zunehmend mit einer leichten Schärfe von Pfeffer vereinen.
* Nachklang:
So ist der dominierende Eindruck im, dem langen, Nachklang auf dieser vielschichtigen, fließenden Welle aus Aromen auch wieder Trauben und eine unaufdringliche leichte Schärfe. Ein harmonischer, sahnig, süßer und beeindruckender Abgesang eines echten KING!
EDRADOUR
Kleinste Destillerie Schottlands!
Die Destillerie Edradour liegt in einem Tal, ein klein wenig abseits der Stadt Pitlochry.
Die Destillerie wurde wahrscheinlich bereits 1825 durch eine Kooperative von Bauern zur Deckung des Eigenbedarfs gegründet.
Die offizielle Gründung und die damit erste urkundliche Erwähnung fand 1837 statt.
Nach den fast üblichen ups and downs ging die Brennerei in Schottischen Besitz über.
Ca. ein halbes Jahr nach dem Erwerb gelang dann Symington Iain Henderson als Produktionsleiter, zuvor bei Laphroaig, zu engagieren. Durch ihn wurden erhebliche Qualitätsverbesserungen durchgesetzt und es wurde mit neuen Woodfinishes und auch dem stärkeren Einsatz von Torf experimentiert. Immer interessant und kräftig.
EDRADOUR - STRAIGHT FROM THE CASK
limited edition
finished in Port -Fässern
1148 Flaschen
57 % Volumen
0,5 l
non chill-filtered and coulouring free Single Highland Malt
Ungewöhnlich und mit Sicherheit kein Allerweltswhisky!
Kräftig und an manchen Ecken vielleicht auch zu ungezügelt ist ein Edradour doch immer einen Versuch wert. Bei dieser Fassstärke treffen eine gewisse Süße und Holznoten auf die Frucht der Portwein-Lagerung. Kräftig und würzig, überwältigt er manche der Fruchtaromen. Zurück bleibt ein wärmendes Gefühl von gerösteten Haferflocken mit einer dezenten Rauchigkeit.
Eigen - Interessant - von hohem Wiedererkennungswert - das dürften die Hintergedanken dieser Kreation sei. Und das erfüllt er zu 100%!
* Aroma:
Im Antritt erscheint er etwas unausgewogen, stechend bis chemisch. Hier zieht die Fassstärke eine deutliche Spur, die andere Aromen fast erstickt. Mit der Zeit durchdringen Aromen von dunklen Beeren diesen Schleier und er gibt mehr seiner Komplexität frei.
* Gaumen:
Nun beginnt er eine Achterbahnfahrt zwischen verschiedensten Noten und Intensitätsstufen. Während der erste Eindruck wie dunkle Schokolade noch präsent ist, zeigen sich Aprikosen, Fassaromen und eine zunehmende Süße, die sich in den Eindruck von ausgelassener Butter und Milchschokolade umwandelt. Mit jedem Schluck wird diese süße Cremigkeit dominanter.
* Nachklang:
Was am Gaumen begann, findet seine Vollendung im Nachklang, ein nahtloser Übergang zu Toffee und einem Gefühl warmer geschmolzener Schokolade. Einher geht dieser nicht allzu intensive Nachklang mit einem angenehmen Gefühl der Wärme.
EL MAXIMO NO. 6
6 years - Spiriti & Cask Range
65,2 % Volumen
Viskosität: dicht und kompakt
Farbe: poliertes Mahagoni
* Aroma:
Voll und kräftig, natürlich getragen von einer Woge des Alkohols, aber eine machtvolle Süße und Fruchtigkeit von Trauben hält in idealer Weise die Balance. Zwischen delikaten Holz- und Fass-Aromen dringen Strähnen von Rum und Vanille durch, die sich in einer cremigen Toffee-Süße verlieren.
* Gaumen:
In der Mitte des Gaumens thront die Süße, umrahmt von reifen Früchten, dann setzt eine prickelnde Schärfe von grünem Pfeffer ein. Dunkle Beeren und Mandeln umfassen die alkoholische Note, begleitet von Chili-Schokolade. Ideal, aromatisch und wunderbar eingebettet. Noch einmal befeuert Frucht und Schärfe seine Präsenz, verstärkt von einem tiefen Atemzug Fassholz.
* Nachklang:
Genau auf dieser Welle reitet er ungebrochen weiter. Dunkle Sherry Aromen sorgen für einen langen, aber ausgewogenen Nachhall. Schier endlos scheint die Straße aus dunkler Schokolade und diesen süßen, fruchtigen Fassaromen mit einem kleinen Kontrapunkt Bitternis.
Hut ab, einer der Besten – bestechend ausgewogen, trotz der hohen Alkoholstärke, ideal eingebunden.
Und bloß kein Wasser – da ist nix zu verbessern!